Dein Kunde kennt nur 3 Menüpunkte seiner App

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D.S.
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Dein Kunde kennt nur 3 Menüpunkte seiner App

Beitrag von D.S. » Fr Okt 11, 2019 11:38 am

> Marketingziele verfehlen, weil Deine Zielgruppe die technischen Hürden gar nicht überwinden kann.

Wo steht Dein "Low-Level-User" überhaupt?

Ja - das Gefälle zwischen Intensiv-Nutzer_innen und (in der EDV-Sprache sagen wir) "Low-Level-User" ist gewaltig.
Das größte Problem z.B. in der Software-Branche ist, Anwender_innen zu erklären, was das "alles" eigentlich soll - dieses Programm um das es geht. Nehmen wir als Beispiel Facebook
Die meisten sind reine Anwender auf der minimalistischen Ebene. Das Hauptbedürfnis der täglichen Anwendung von FB liegt bei:

1. Schauen - was hat jemand neues auf seiner Chronik
2. Ein Gefällt mir oder eine Antwort verfassen
3. Prüfen: Hab ich neue Nachrichten? - wo möchte ich etwas beantworten
4. Evt. noch ein kurzer Chat

In die Untiefen von FB dringen die Wenigsten ein, die meisten wissen nicht einmal den Unterschied zwischen einem FB-Profil (nicht gewerblich) und einer FB-Seite (kann auch gewerblich sein). Die Nutzer_innen die Gruppen besuchen sind schon tiefer drin und verwenden FB weiträumiger als die Masse. Wenn aber Kontakte etabliert und aufgebaut werden sollen, die sich außerhalb der Intensiv-Nutzer_innen und außerhalb von FB-Gruppen-Bubbles befinden, kommen genau die Probleme zutage, die wir alle kennen, aber bei unseren Marketingmassnahmen gerne lieber vergessen. Wir wollen ja keine EDV-Seminare geben, sondern etwas verkaufen. Diese Bequemlichkeit zahlen wir mit einer schlechten Konvertierung unserer Webseite zu unserem eigentlichen Ziel.
Es müssten also, wenn wir das marketingtechnisch betrachten, z.B. in den Emails oder auf der Webseite selbst nicht nur Handlungsanweisungen geben, die ein erzeugtes Bedürfnis für eine Dienstleistung oder Produkt befriedigen, sondern auch gleichzeitig immer ein technischer "Mini-Leitfaden" mitgeliefert werden, wo denn überhaupt hingeklickt, welche Seite aufgerufen und wo etwas geschrieben werden soll. Zu beachten ist hier die hohe Gewohnheitsschwelle, die zu nehmen ist und auch die Nichtbereitschaft, sich über mehrere Seiten zu hangeln oder zu scrollen - vor allem beim Einsatz von Minidisplays auf Smartphones. Ich entwickle auch Portale mit Forensoftware und habe es schlicht aufgegeben, auch Smarthpone Nutzer_innen zu berücksichtigen, da ich dann quasi 2 völlig verschiedene Webseiten designen müsste. Dafür kann ich aber dann die Vorteile einer Forensoftware auf einem Desktop voll ausspielen.

Für Smartphone gilt im Prinzip: Die meisten nutzen Apps.
Wenn ich also Nutzer_innen abverlange, sich mit dem Smartphone außerhalb ihrer gewohnten App zu bewegen, ist das schon eine riesige Hürde.





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